Hobby in 3D: Elias und das neue FabLab-Bayreuth

Interview mit Elias Soybaba (Kl. 9 a)

Elias, in deiner Freizeit bist du regelmäßig im neuen FabLab-Bayreuth anzutreffen. Kannst du kurz erklären, was das für ein Ort ist?

Das FabLab ist eine High-Tech-Werkstatt, die der Allgemeinheit offensteht und mit verschiedenen computergesteuerten Maschinen ausgestattet ist. Die Benutzung ist kostenfrei. Nur für die Materialien wird ein Entgelt erhoben.

Was sind das für Maschinen, die dort zur Verfügung stehen?

Wir haben uns in Bayreuth auf 3D-Drucker spezialisiert. Es kann aber auch mit Schneidplotter, CNC-Fräse und 3D-Scanner gearbeitet werden.

Was kann man mit solchen Maschinen konkret herstellen?

Es können z. B. kleine Ersatzteile hergestellt werden oder man kann auch selbst T-Shirts bedrucken. Auch 3D-Modelle oder Prototypen können angefertigt werden.

Was ist deine Aufgabe im FabLab?

Ich zeige neuen Nutzern wie die Maschinen zu bedienen sind und wie sie funktionieren. So eine Einweisung dauert pro Person ungefähr eine halbe Stunde. Wenn Schulklassen vor Ort sind, stelle ich die Maschinen auch vor. Die meisten Schüler sind von der Arbeitsweise der Anlagen wirklich fasziniert. Dabei wurde auch schon der Lehrer in 3D gescannt. Insgesamt bin ich dann schon rund 10 Stunden pro Woche dort.

In diesen 10 Stunden geht es dann für dich nur darum, andern zu erklären, wie die Maschinen funktionieren?

Nein. Es kommen ja immer unterschiedlich viele Besucher bzw. Nutzer, denen ich auch nichts mehr erklären muss. Dann kann ich auch eigene Projekte weiter verfolgen.

Und die wären?

Ich baue z. B. einen LED-Würfel mit unterschiedlichen Lichteffekten, der über eine Arduino-Schaltung gesteuert wird, genauso wie eine entsprechende Digitaluhr.

Das hört sich ja mächtig kompliziert an.

Mich hat Technik schon immer interessiert. Und als ich das erste Mal einen 3D-Drucker in einer Zeitschrift entdeckt hatte, wollte ich den unbedingt haben. Mein Vater hat ihn für seinen CAD-Unterricht in der Fachlehrer-Ausbildung auch gut gebrauchen können und so haben wir den Drucker bestellt.

Und daraus ist dann auch die Idee entstanden, solche Maschinen der Allgemeinheit zur Verfügung zu stellen?

Die Idee entstand im November 2012. Mein Vater kannte das FabLab in Nürnberg und in Verbindung mit meinem 3D-Drucker-Wunsch entstand dann das Projekt „FabLab-Bayreuth". Die Eröffnung war am 20. Juli 2013. Damit gibt es in Bayern fünf solcher offenen Werkstätten.

Wie würdest du die Vorteile zusammenfassen, die dir dein Hobby bringt?

Ich kann mich technisch verwirklichen, mit andern Menschen mein Wissen teilen, dieses aber auch stark erweitern. Im FabLab sind nämlich häufig Vertreter der Universität Bayreuth, Hochschullehrer und Studenten, die experimentieren und von denen ich wirklich viel lernen kann. Neulich z. B. war Ralf Holleis zu Besuch, der in Coburg Design studierte und inzwischen beim bekannten Kindersitzhersteller Cybex in Bayreuth arbeitet. Ralf Holleis wurde bei den diesjährigen Coburger Designtagen mit dem „International Design Award" ausgezeichnet. Außerdem hat er vor einigen Wochen den Kulturpreis Bayern für Industriedesign gewonnen. Von solchen Profis im FabLab zu lernen ist natürlich genial. Weiterhin kann ich dadurch Connections knüpfen, die mir später vielleicht einmal bei der Berufswahl helfen werden. Ganz konkret werde ich z. B. bei Ralf Holleis mein Betriebspraktikum durchführen. Ohne das FabLab-Bayreuth wäre das sicher nicht so einfach möglich gewesen

Du hast uns wirklich einen tollen Einblick in dein Hobby gegeben und wir wünschen dir weiterhin viel Erfolg! Vielen Dank Elias!

(Das Interview führte StR Christian Knoll am 28.11.2013.)

 

Ergänzend zu dem Interview gibt es hier einen Kurzbericht über das FabLab-Bayreuth, der im TV Oberfranken ausgestrahlt wurde, bei dem auch Elias zu Wort kommt. Auf die Website des FabLab-Bayreuth gelangen Sie hier.