Bestattungskultur auf dem Bayreuther Stadtfriedhof

Die abschließende Exkursion zum Projekt "Sterben und Tod" der Klasse 10 a führte auf den Bayreuther Stadtfriedhof. Dort trafen wir Elfriede Tittlbach, die uns mit außergewöhnlicher Kenntnis durch die frühlingshafte Gräberlandschaft lotste.

Mausoleen, Grüfte, Erdbestattungen, (fast anonyme) Urnengräber - der Wandel der Bestattungskultur war unübersehbar. "Nur schnell weg und möglichst wenig Kosten", so würden immer mehr Menschen mit einem toten Angehörigen verfahren, beklagte Frau Tittelbach. Auch in diesem Bereich gäbe es leider einen kulturellen Wandel.

Tief betroffen standen wir vor einem Sammelgrab ungeborener Kinder. Ein Monolith mit Aufschrift "Unseren Kindern" und vielen kleinen Erinnerungszeichen um den Stein herum, gibt auch diesen kleinen Geschöpfen eine posthume Würde. Den Ort gibt es seit noch nicht allzu langer Zeit.

Natürlich durften auch die Grüfte und Gräber bekannter Persönlichkeiten nicht fehlen. Zu nennen sind: Familie Wagner, Jean Paul, Familie Steingraeber, Franz Liszt und der berüchtigte Rassetheoretiker Houston Stewart Chamberlain.

Alles in allem eine treffende Exkursion, die den passenden Abschluss des Projekts "Sterben und Tod" bildete. Wie kam dieses Projekt bei unseren Schülern an?

Hier nur zwei Stimmen:

"Jetzt ist es ein bisschen einfacher mit dem Thema "Tod und Sterben" umzugehen und Fragen sind geklärt. Ich finde es immer gut, wenn man über Dinge redet, die eigentlich - wie das Thema 'Tod' - in unserer Gesellschaft kaum angesprochen werden."

"Ich fand das Projekt 'Sterben und Tod' sehr gut, weil man sich normalerweise nie mit Sterbenden oder mit dem Tod auseinandersetzt und man würde von selbst auch keinen Bestatter oder ein Hospiz besuchen. Man hat gelernt das Leben mehr wertzuschätzen."

StR Christian Knoll