Praktikumsbericht von Stefanie Fischer

Mein allererstes Schulpraktikum und dann noch an einer Wirtschaftsschule. Ich war schon sehr gespannt und aufgeregt, was mich in den paar Tagen erwarten würde. Ich hoffte jedoch auf ein nettes Lehrerkollegium und auf eine Menge neuer Dinge, die ich kennenlernen dürfte.

Für mich war die Wirtschaftsschule bis zu diesem Zeitpunkt eine noch sehr unbekannte Schulform. Im Nachhinein ist es jedoch für mich eine sehr gute Erweiterung zur Realschule vor allem deshalb, weil eine berufliche Grundbildung im Berufsfeld Wirtschaft vermittelt wird.

Mit ca. 300 Schülerinnen und Schülern ist die Städtische Wirtschaftsschule eine kleine Schule, was aber das Arbeiten mit den Schülerinnen und Schülern in kleineren Klassen deutlich leichter macht und man besser auf jeden Einzelnen eingehen kann.

Die Schule ist durch den Umbau viel ansprechender und moderner geworden. Die Schülerinnen und Schüler sind auch glücklich mit den neuen Klassenzimmern und der neuen Ausstattung.

Das Lehrerkollegium ist eine kleine gemischte Gruppe, die mich sehr herzlich aufgenommen hat und bei der man sich selbst als Praktikantin willkommen gefühlt hat. Jeder hat sich für mich interessiert und auch in alltägliche Schulprobleme eines Lehrers wurde ich mit einbezogen. Auch die Dame im Sekretariat war sehr hilfsbereit und sehr nett.

Am schönsten anzusehen, waren aber die Lehrer-Schüler-Beziehungen. Die Schülerinnen und Schüler fühlen sich sichtlich wohl und gut aufgehoben. Es wird sich viel Zeit genommen und man versucht jede mögliche Hilfestellung zu geben, auch wenn es nur im schnellen Vorbeigehen ist. Das schätzen die Schülerinnen und Schüler an ihren Lehrkräften sehr und haben dadurch auch ein gutes Gefühl bei den Abschlussprüfungen oder den bevorstehenden Präsentationen.

In den Hospitationsstunden durfte ich jeweils zwei 9. und 10. Klassen kennenlernen. Alle vier Klassen waren sehr nett und aufmerksam. Natürlich ist so etwas tagesabhängig, aber es machte nicht den Eindruck, als würden sie irgendwann komplett aus der Reihe tanzen, sondern sie wussten sich zu benehmen und taten dies auch. Dies zeigt natürlich auch, dass die Schülerinnen und Schüler die Lehrkraft akzeptieren und keine Machtspielchen ausüben wollen. Herr Knoll, mein Betreuungslehrer, hat eine sehr gute Beziehung zu seinen Schülerinnen und Schüler, was ich anhand der Atmosphäre im Klassenzimmer und während der gesamten Unterrichtsstunde schnell feststellen konnte. Die Schülerinnen und Schüler schätzen seine Geradlinigkeit sehr an ihm. Ich konnte wirklich viele verschiedene Eindrücke gewinnen und habe zahlreiche Aufgaben eines Lehrers auch außerhalb der Schulstunden kennenlernen dürfen.

Am dritten Tag durfte ich dann meine erste eigene Unterrichtsstunde halten. Ich fühlte mich bei der Vorbereitung sehr gut betreut und konnte so mit einem guten Gefühl in die Stunde gehen. Die Aufregung war mir sicherlich anzusehen, aber es machte großen Spaß mit den Schülerinnen und Schülern zusammen zu arbeiten und ihnen etwas beizubringen.

Nach vier Tagen war das Praktikum dann auch schon vorbei. Ich bin froh, dass ich an dieser Schule mein Praktikum machen durfte und einen tiefen Einblick in das Leben eines Lehrers bekommen habe. Insgesamt hat mich das Unterrichtspraktikum in meiner Berufswahl gestärkt. Ich hatte viel Spaß bei meinem ersten eigenen Unterrichtsversuch und hatte das Gefühl, dass dies auch bei den Schülerinnen und Schülern so ankam.

Stefanie Fischer