Holocaustüberlebender Michael Smuss berichtet

Zusammen mit seiner Frau besuchte der Holocaustüberlebende Michael Smuss aus Israel die Klasse 9 a der Städtischen Wirtschaftsschule Bayreuth. Michael Smuss spannte den Bogen von seiner Kindheit in Danzig über seine Teilnahme am Aufstand im Warschauer Ghetto im Jahr 1943 - er ist einer der letzten noch lebenden Teilnehmer des Aufstandes -, über seine Zeit im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau bis hin zu seiner Haft im KL Flossenbürg und der Befreiung im April 1945.

Dabei zeigte es sich immer wieder, dass sein Überleben von Zufällen abhing. So war er z. B. bereits mit vielen anderen Häftlingen in einem Viehwaggon Richtung Treblinka unterwegs, um dort höchstwahrscheinlich ermordet zu werden. Doch der Zug wurde von Luftwaffenoffizieren angehalten und in eine andere Richtung geschickt: Die neue Order bestand nun darin, dass die Häftlinge als Arbeitskräfte eingesetzt werden sollten - Lebensglück gehabt!

Man hätte bei den Berichten des 90-jährigen eine Stecknadel fallen hören - so gefesselt waren die Schüler von den lebhaften und z. T. schockierenden Ausführungen.

Ein Zeugnis aus einer längst vergangenen Zeit, die aber in diesen 90 Minuten doch so nah war!

Da die SWS aufgrund der guten Zusammenarbeit der letzten Jahre mit der Gedenkstätte Flossenbürg in den sehr kleinen Kreis der ausgewählten Schulen kam, an denen noch Zeitzeugengespräche mit Holocaustüberlebenden durchgeführt werden konnten, bedanken wir uns außerordentlich für die Berücksichtigung durch die Gedenkstätte. Herzlichen Dank gilt dabei im Besonderen Herrn Magister Julius Scharnetzky für die hervorragende Organisation und Betreuung!

StR Christian Knoll